ERAT 2025: Innovationen, internationale Impulse & starke Beiträge aus unserem Netzwerk

Mit fast 150 Teilnehmer:innen aus 14 Ländern und Südkorea als Gastland boten die European Robotics and Automation Talks (ERAT) 2025 am 10. November einen international geprägten Überblick über aktuelle Entwicklungen in Robotik, Automatisierung und KI. Das ganztägige Online-Event zeigte eindrucksvoll, wie internationale Zusammenarbeit und regionale Innovationskraft gemeinsam die Zukunft der europäischen Industrie gestalten.

Internationales Highlight: Korean Session & medizinische Robotik

Die Eröffnung durch Prof. Dong-Soo Kwon setzte einen starken medizinrobotischen Akzent: Mit dem flexiblen OP-System Zamenix präsentierte er eine Technologie, die einen neuen Standard für endoluminale Eingriffe schafft. In der erstmals eigens gestalteten Korean Session zeigte das Gastland Südkorea seine strategische Ausrichtung im Bereich humanoider Robotik, industrieller KI-Transformation und internationaler Kooperation – ein klares Signal für wachsende globale Vernetzungsambitionen.

Styrian Success Stories – Innovationskraft aus dem eigenen Netzwerk

Die Styrian Success Stories boten einen kompakten, aber äußerst vielfältigen Einblick in die Leistungsfähigkeit des regionalen Netzwerkes. Präsentiert wurden von royos joining solutions robotergestützte Fügeverfahren, die Kunststoff und Metall in einem einzigen sauberen und automatisierten Prozess verbinden und damit neue Wege für nachhaltige Produktion eröffnen. Ebenso wurde ein Hochgeschwindigkeits-End-of-Line-Testsystem von AutoLab-Next Automation vorgestellt, das mithilfe KI-gestützter Bildverarbeitung Millionen von Komponenten zuverlässig prüft und flexibel auf unterschiedliche Produktvarianten reagiert. Abgerundet wurde die Session durch die vifware Automation Suite von Virtual Vehicle Research, eine modulare Plattform für die Entwicklung und den Betrieb autonomer Systeme, die durch konsequente Open-Source-Ansätze eine deutliche Reduktion von Integrationsaufwänden ermöglicht.

Europäische Exzellenz: Slowenien, Kroatien & Italien

Neben der steirischen Innovationskraft präsentierten mehrere europäische Länder ihre technologischen Highlights und aktuellen Forschungsschwerpunkte:

  • Slowenien: Roboterdichte auf Weltniveau, industrielle Best-Practice-Beispiele sowie Beiträge von RLS, Yaskawa und innovativen Fertigungspartnern.
  • Kroatien: Multirobot-Systeme für maritime Überwachung, Umweltmonitoring mithilfe heterogener Robotersysteme und Spitzenforschung aus dem Regional Center of Excellence for Robotic Technology.
  • Italien: Fortschritte in Rehabilitationsrobotik, autonome Mobilität für hochfrequentierte Räume sowie Service-Robotik für komplexe industrielle Einsatzgebiete.

Technologische Trends: KI-Perzeption, Sicherheit & intelligente Produktion

Die technologischen Schwerpunkte des Tages reichten von fortschrittlicher KI-basierter Wahrnehmung über neue Sicherheitsstandards bis hin zu dezentral organisierten Produktionskonzepten. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt die Weiterentwicklung von 3D-Perzeptionstechnologien, die selbst transparente oder flexible Objekte zuverlässig erkennen und verarbeiten können – ein zentrales Thema für die Industrie der Zukunft. Ebenso wurde intensiv diskutiert, wie Drohnenschwärme, Inspektionsroboter und modulare CBRN-Spezialplattformen selbst extreme Umgebungen sicher und effizient erschließen. Die Sessions zu Produktionsoptimierung zeigten, wie Schwarmintelligenz und Simulation-as-a-Service helfen, komplexe industrielle Prozesse verständlicher, flexibler und resilienter zu gestalten. Ergänzend dazu wurden die neuesten Entwicklungen zu ISO 10218:2025 vorgestellt, die verdeutlichen, wie sehr das Sicherheitsmanagement mit der steigenden Komplexität moderner Robotiksysteme Schritt halten muss.

Ethische und gesellschaftliche Dimensionen

Im abschließenden Ethik-Track wurde klar, dass der Erfolg moderner Robotik nicht nur von technologischen Fortschritten abhängt, sondern auch von strukturellen Rahmenbedingungen. Die Diskussion beleuchtete, wie ethische Leitlinien tatsächlich operationalisiert werden können – etwa durch neue Rollenprofile, klare Governance-Modelle oder Rahmenwerke wie EROS, die Ingenieur:innen befähigen, verantwortlich und werteorientiert zu entwickeln.

ERAT 2025 zeigte eindrucksvoll die Vielfalt und Dynamik des europäischen Robotik-Ökosystems. Mit regionalen Erfolgsbeispielen wie den Styrian Success Stories, starken europäischen Impulsen aus Slowenien, Kroatien und Italien sowie der internationalen Perspektive Südkoreas bot die Veranstaltung eine einzigartige Plattform für Innovation und Austausch – und setzte klare Signale für eine vernetzte, nachhaltige und menschzentrierte Zukunft der Automatisierung. Herzlichen Dank an unseren Partner GMAR, an alle Vortragenden und Teilnehmer:innen. Wir freuen uns schon auf die nächsten European Robotics and Automation Talks!