Automatisch gute Wärme

Werner Eichingers gleichnamiger Betrieb ist Spezialist für Automatisierungstechnik und Prozessleittechnik. Im Interview beschreibt er, was sein Unternehmen zum Energiemodell Graz-Reininghaus beiträgt und wie es sein Betrieb schafft, dass aus Schotter automatisch Dämmmaterial entsteht.

Von der Abwasserreinigung für die Kläranlage in Graz, über die Energietechnik für die Stadtwerke München bis hin zur Gebäudetechnik für das LKH Graz West: Wenn Werner Eichinger von Datentechnik Eichinger über Automatisierungstechnik spricht, verbindet er das Gespräch schnell mit Projekten, die sein Unternehmen in den letzten Jahren umgesetzt hat. Um die 200 sind es mittlerweile schon. „Bei der Anzahl kann ich mich an gar kein Lieblingsprojekt erinnern. Wobei wir natürlich gerade in der Abwasserreinigung über verfahrenstechnisches Know-how von weit über 20 Jahren verfügen“, sagt Eichinger.

Energiemodell Graz-Reininghaus nutzt Abwärme von Marienhütte

Und dann erwähnt der 47-Jährige doch ein Projekt, auf das er stolz ist: das Energiemodell Graz-Reininghaus. „Die im Stahl- und Walzwerk Marienhütte entstehende Abwärme wird auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und dann in das Niedertemperaturnetz des neu entstehenden Stadtteils Graz-Reininghaus eingespeist.“ Was einfach klingt, ist hochkompliziert aufgebaut. Denn das Unternehmen Datentechnik Eichinger hat nicht nur das leittechnische Konzept erstellt, sondern auch die Software für die Steuerung und das Prozessleitsystem entwickelt. So laufen jetzt sämtliche Fernwärmesysteme zusammen, je nach Bedarf kann Wärme auch an andere Stellen verschoben werden. Ein weiteres spannendes Projekt ist der zentrale Speicherkanal (ZSK) der Stadt Graz. Hier protestieren auf der einen Seite Naturschützer gegen die Muruferrodungen. Andererseits ist der ZSK das größte Umweltprojekt der Stadt Graz in den letzten Jahren. Eichinger: „Wir durften bei diesem Projekt von Anfang an die Holding Graz unterstützen – vom ersten leittechnischen Konzept über die Auslegung und Programmierung der Steuerungen, die Planung der Vernetzung der Datenverbindungen, die Visualisierung am zentralen Prozessleitsystem bis hin zur Inbetriebnahme.“

Über Österreich hinaus tätig

Aufgrund der erfolgreichen Aufträge entsteht für das Unternehmen kaum Vertriebsaufwand. „Die meisten Projekte werden an uns herangetragen, hier profitierten wir von unseren Kundenempfehlungen. So sind beispielsweise auch die Stadtwerke München unser Kunde geworden“, sagt Eichinger, der in seiner Freizeit Golf spielt. Auf die Frage nach seinem Handicap antwortet er wie aus der Pistole: „Mein Handicap ist Zeit! Nein im Ernst, mir ist das egal, ich nutze den Sport zum Abschalten.“ Viel Zeit bleibt ihm dafür tatsächlich nicht, denn die nächsten Projekte sind schon in der Umsetzungsphase. Und sie müssen nicht immer mit Abwasser- oder Energietechnik zu tun haben.

Aus Schotter wird Dämmmaterial

Aktuell arbeitet der Grazer Betrieb an der Planung und am Prozessleitsystem für einen Dämmstoff-Produktionsbetrieb in der Steiermark. Eichinger beschreibt die Herausforderung in einem Satz: „Vorne kommt Schotter rein, hinten kommt Steinwolle von bester Qualität heraus.“ Das so hocheffizient hergestellte Dämmmaterial wird in Zukunft dafür sorgen, dass die so isolierten Gebäude wärmetechnisch auf dem neuesten Stand sind. Und schon sind wir wieder bei der Energietechnik – einem Spezialgebiet von Datentechnik Eichinger.

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Foto: Datentechnik Eichinger