Ehrenzeichen für „Mister Siemens“
KommR DI Gerhard Geisswinkler kann nicht nur auf ein erfolgreiches Berufsleben zurückblicken, er hat sich stets auch für die vielschichtige Netzwerkarbeit eingesetzt. Gerhard Geisswinkler hatte schon während seines Studiums in Graz die Chance, als Ferialpraktikant bei Siemens das Unternehmen kennenzulernen. Er sammelte dann wertvolle Erfahrungen als Produktmanager bei Siemens in Erlangen. Nach acht Jahren bot sich die Möglichkeit, wieder nach Graz zurückzukommen. Es folgte eine intensive und spannende Zeit in Graz. Schließlich übernahm Gerhard Geisswinkler die Gesamtleitung der Niederlassung in Graz und vor zehn Jahren auch die Leitung in Klagenfurt. Wir haben unser langjähriges Vorstandsmitglied zum Interview gebeten.
Wenn Sie auf Ihre berufliche Laufbahn zurückblicken, was waren für Sie persönlich besonders herausragende Momente?
Gerhard Geisswinkler: Nach 40 Jahren Firmenzugehörigkeit die besonderen Momente herauszufiltern ist nicht ganz einfach. Ich denke, die besonderen Momente waren meist damit verbunden, für andere einen Mehrwert zu schaffen – mit kreativen Ideen, neuen Lösungsansätzen und mit innovativen Produkten. Und natürlich erinnere ich mich an die vielen geschäftlichen Erfolge, strategisch wichtige oder den einen oder anderen Großauftrag.
Welche Bedeutung hat das Große Ehrenzeichen für Sie?
Gerhard Geisswinkler: Die Verleihung des Großen Ehrenzeichens des Landes Steiermark ist für mich schon etwas ganz besonderes, da ich damit die Wertschätzung für ein erfolgreiches und erfülltes Berufsleben in einem Leitbetrieb der Steiermark und für meine vielschichtige Netzwerkarbeit verbinde.
Was stand auf Ihrer persönlichen Prioritätenliste immer ganz weit oben?
Gerhard Geisswinkler: Wichtig war mir immer, auf Vertrauensbasis und auf gleicher Augenhöhe mit externen Geschäftspartnern den Umgang zu pflegen, wie auch intern mit einem loyalen Team zu arbeiten. Wichtig war mir auch, fit im und für den Job zu bleiben. Weiterbildungen in puncto Social Skills und Management standen weit oben auf der Prioritätenliste.
Welche Herausforderungen und Aufgaben sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Gerhard Geisswinkler: Mit dem technologischen Fortschritt, mit der Breite des Portfolios und den Innovationen sowie mit dem sich ständig verändernden Marktumfeld Schritt zu halten. In einer Matrixorganisation ist das Management einer Niederlassung verbunden mit den Aufgaben und Pflichten eines Filiale-Geschäftsführers. Diesem obliegt die Personalverantwortung bis hin zum Arbeitsschutz, die unternehmerische Mitverantwortung und alle standortrelevanten Agenden. Darüberhinaus war ich als „Mister Siemens“ Ansprechpartner für alle Siemensaktivitäten im Bundesland und durfte Siemens in den Interessenvertretungen, diversen Netzwerken und Clustern vertreten.
Worin sehen Sie die Zukunft der Automatisierungstechnik in der Steiermark?
Gerhard Geisswinkler: In der Steiermark gibt es eine unvergleichbar große Vielfalt an Know-how, Kompetenzen und Ressourcen auf diesem Gebiet. Die überproportionale Zahl der Kompetenzzentren und die hohe F&E-Quote schaffen für die Automatisierungstechnik ein breites Betätigungsfeld. Die Automatisierungstechnik fungiert als Klammer über die vielen Stärkefelder und bildet die Basis für Innovation und neue Technologien. Durch die Vernetzung der Akteure über die gesamte Wertschöpfungskette der Automatisierung und der Digitalisierung – wie zum Beispiel durch die AT Styria Plattform – nimmt die Automatisierungstechnik eine unverzichtbare Vorreiterrolle ein und garantiert damit eine nachhaltige Entwicklung.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation – Stichwort Coronakrise?
Gerhard Geisswinkler: Die meisten Unternehmen haben rasch darauf reagiert, um größeren Schaden abzuwenden und ihre Geschäfte fortführen zu können. Die Situation ist und bleibt aber noch einige Zeit herausfordernd. Da die Steiermark mehr als die anderen Bundesländer exportorientiert ist, bleibt die Unsicherheit, wie sich die Krise in den Exportländern Deutschland, USA, Großbritannien oder Italien entwickelt. Wenn – so hoffen wir alle – es wieder Richtung Normalität geht, so wird die Steiermark dank der Innovationskraft und dem ausgeprägten Unternehmertum zu den ersten gehören, die davon profitieren.