Innovation liegt in der Unternehmens-DNA
Getrieben vom Willen, immer neue Lösungen für immer neue Anforderungen von Produktion und Logistik zu entwickeln, folgen die Mitarbeiter der KNAPP AG dem Leitsatz „making complexity simple“. Schon der Firmengründer Günter Knapp war ein Erfinder und Visionär. Innovation liegt also in der Unternehmens-DNA. Ziel ist es, einfache, effiziente, sichere und wirtschaftliche Technologien und Automatisierungslösungen für die gesamte Wertschöpfungskette zur Verfügung zu stellen.
Wir haben bei Franz Mathi, seit 2012 Chief Operations Officer der KNAPP AG, nachgefragt, wie sein Unternehmen die aktuellen Herausforderungen gemeistert hat.
Den Wirtschaftsstandort Steiermark betrachtend, was ist Ihr Erfolgsrezept für eine nachhaltige, die Krise überdauernde Wachstumsstrategie?
Franz Mathi: Hier gilt es, verschiedenste Faktoren im Fokus zu haben. Einerseits sind langfristige Kundenbeziehungen essentiell und absolut erstrebenswert, andererseits sind tiefgreifende Partnerschaften mit Unternehmen unterschiedlichster Branchen das Fundament für ein starkes Wachstum. Besonders wichtig ist es jedoch auch, geeignete Fachkräfte zu finden und für das Unternehmen zu gewinnen. Ca. 50 Prozent des Personalaufbaus wird in der Steiermark realisiert werden, der Rest in den Ländern, in denen die Leistungserbringung stattfindet.
Sie sind seit über 20 Jahren bei KNAPP und können nun auf eine der verheerendsten Krisen zurückblicken. Was haben Sie daraus gelernt?
Franz Mathi: Die deutlich verringerten Reisemöglichkeiten, auch bei beruflich veranlassten Reisen, waren eine große Herausforderung. Auch dass wir den Betrieb auf den Baustellen zur Gänze einstellen mussten. Wir haben nur unsere Produktion aufrecht erhalten. Das zeigt, dass das gesamte System nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch extrem fragil ist und dass ein Virus dazu führt, dass kein wie auch immer gearteter Staat für die Bewältigung optimal aufgestellt ist. Man kann hier nur den Vergleich anstellen: Wer hat es gut gemacht, und wer hat es weniger gut gemacht?
Die Corona Krise als Chance der Innovation?
Franz Mathi: Der Lockdown war für uns verheerend, bei der Umsetzung und Einschätzung der Möglichkeiten haben wir uns darauf konzentriert, schnell und effektiv auf die Krise zu reagieren. Die Pandemie wirkt bei ein paar Trends beschleunigend – Stichwort E-Commerce. Wir sind breit aufgestellt und decken vom Gesundheitswesen über den Lebensmittelhandel und die Textillogistik alles ab. Auch diese breite, internationale Aufstellung hat uns in Bezug auf die Risikostreuung in der Krise sehr geholfen. Aber natürlich gehört auch das nötige Glück dazu, in so einer angespannten und herausfordernden Zeit wachsen zu dürfen!
Was hat Ihr Unternehmen stark gemacht?
Franz Mathi: Unsere zentrale Stärke ist unser Branchenfokus und unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen mit Mehrwert anbieten zu können. Auch haben wir frühzeitig verstanden, wie sich kommende Mastertrends auf unsere Kunden auswirken. Die Automatisierungstechnik ist ein solcher Mastertrend.
Wie sehen Sie die Zukunft der Automatisierungstechnik?
Franz Mathi: In Summe sehen wir bei der Zukunft der Automatisierungstechnik eine sehr positive Entwicklung. Wir stehen erst am Beginn einer Geschichte, die schon vor Jahrzehnten begonnen hat. Es ist extrem schwierig, in einem produzierenden Umfeld immer wiederkehrende Tätigkeiten attraktiv darzustellen. Die kreative Kompetenz einer Person wird hierbei viel zu wenig genutzt. Bildung ist eine der wichtigsten Güter in Europa, und wenn man von einem hohen Bildungsniveau ausgeht, werden verschieden Tätigkeiten unglaublich unattraktiv für gut ausgebildete Personen. Die Automatisierungstechnik hilft uns im privaten sowie im beruflichen Bereich unser Leben einfacher und besser zu gestalten und dem Menschen eine kreative Freiheit zu geben.