China wird zur größten Robotermacht

Weltroboterverband erwartet eine jährliche Absatzsteigerung von bis zu 20 Prozent.

China gibt Gas – und das auch in der Automatisierungstechnik. Allein im vergangenen Jahr ist der Absatz von Robotern für die Industrie mit 87.000 Einheiten um 27 Prozent gestiegen. Und auch für die kommenden Jahre rechnet der Weltroboterverband mit Steigerungen zwischen 15 und 20 Prozent. Damit ist China in diesem Bereich die weltweite Nummer eins. Aber nicht nur beim Absatz ist das einwohnerstärkste Land Weltspitze, auch die Hersteller vergrößern ihre Anteile im Heimatmarkt.

Systematisches Wachstum

Die Zahlen sind kein Zufall. Die chinesische Regierung arbeitet nach einem klaren Konzept: Der „Made-in-China-2025-Plan“ soll das Land zum Produktionsstandort Nummer eins bringen. Heimische Roboterhersteller werden gestärkt und bauen so die Marktanteile zu Hause und im Export aus. Aktuell ist übrigens Südkorea mit einer Roboterdichte von 531 Einheiten auf 10.000 Arbeitnehmer noch klar vor China. Zum Vergleich: Deutschland bringt es auf 301 Einheiten.

Elektro-und Elektronikindustrie überholt Autoindustrie

Vor allem die Elektro-und Elektronikindustrie setzt mit knapp 30.000 Einheiten im Jahr 2016 auf Automatisierung. Die Nachfrage soll künftig hoch bleiben, weil immer mehr große Hersteller die Produktion ihrer Elektronikgeräte automatisieren. Und auch die Halbleiter- und Chipindustrie boomt durch die steigende Nachfrage nach E- und Hybridautos. Apropos Autos – die Autoindustrie hat in der Automatisierungstechnik ihre Führungsposition verloren. Wobei auch hier China mittlerweile die Nummer 1 ist: Bei Industrierobotern in der Automobilindustrie kommt das Land auf einen Marktanteil von 25 Prozent (2016).

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