Neue 3D Drucker für die LBS Eibiswald
An der Landesberufsschule Eibiswald beginnt eine neue Ära der Ausbildung: Mit drei neuen 3D-Druckern, darunter ein industrielles Modell von unserem Mitglied HAGE aus Obdach, können nun präzise, maßgefertigte Teile gefertigt werden. Die Anschaffung wurde durch das Land Steiermark sowie Beiträge von drei WKO-Fachorganisationen ermöglicht: der Metalltechnischen Industrie, der Mechatroniker-Innung und der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker-Innung.
Die Geräte wurden kürzlich von Landesrat Werner Amon offiziell an Direktor Gernot Grinschgl übergeben. Grinschgl unterstreicht die Bedeutung dieser Anschaffung für die Ausbildung der Lehrlinge: „In der Grundausbildung in den Berufsschulen ist es im Rahmen der dualen Ausbildung sehr wichtig, den Lehrlingen ein umfassendes Know-how zu vermitteln. Neben fundierten handwerklichen Fähigkeiten gehört auch das Wissen dazu, wie Prozesse umgesetzt werden. Ob es um die Herstellung von Gehäusen, Ersatzteilen für Installationskomponenten oder neuen Geräten geht, ist dabei zweitrangig. Entscheidend ist, dass die Lehrlinge bereits früh in ihrer Ausbildung erfahren, dass der 3D-Druck heute ein Standardverfahren ist, das zunehmend auch im privaten Bereich – etwa bei Hobbys wie dem Modellbau – in guter und leistbarer Qualität verfügbar ist.“
Derzeit bereiten sich die Lehrkräfte intensiv auf den Einsatz der 3D Drucker vor: „Motivierte und begeisterte Lehrkräfte sind die Grundlage für erfolgreiche Bildung. Gerade in den Berufsschulen, wo pro Schulstufe nur etwa zehn Wochen Unterricht zur Verfügung stehen, sind Effizienz und didaktisches Geschick gefragt. Je mehr Lehrkräfte sich für ein Thema begeistern, desto mehr kann von dieser Begeisterung auch an die Schüler weitergegeben werden. Diese Faszination für technische Innovationen überträgt sich auch auf Inhalte, die oft komplex und theoretisch sind. Die Einschulung und das Experimentieren mit den neuen Geräten erfolgen meist in der Freizeit, da der Umgang mit neuen Technologien Zeit und Engagement erfordert. Dabei ist es auch wichtig, auf modernste PC-Hardware zurückgreifen zu können, um neben der 3D-Konstruktion auch 3D-Scanner effizient nutzen zu können. Ein kontinuierlicher Umgang mit der Technik ist entscheidend, um dem natürlichen Vergessen entgegenzuwirken“, betont Direktor Grinschgl.
Neues Modul „Additive Fertigung“
An der Landesberufschule in Eibiswald werden Schüler:innen in den Lehrberufen Elektrotechnik, Elektronik, Mechatronik sowie IT und App-Coding ausgebildet. Künftig werden die angehenden Fachkräfte auch im neuen Spezialmodul „Additive Fertigung“ unterrichtet, das auf eine steirische Initiative zurückzuführen ist. Herbert Brunner, Landesinnungsmeister der Mechatroniker, erklärt die Relevanz des neuen Moduls für die Ausbildung und den Wirtschaftsstandort: „Die additive Fertigung verändert die Mechatronik nachhaltig. Diese Technologie revolutioniert nicht nur die Produktionsmethoden, sondern verändert auch die Art, wie wir Komponenten denken, entwerfen und schließlich herstellen. Gerade in der Mechatronik, wo Präzision, Individualisierung und Effizienz entscheidend sind, bietet der 3D-Druck unendliche Möglichkeiten. Für die Ausbildung bedeutet das, Lehrlinge früh mit dieser Technologie vertraut zu machen. Besonders freut mich, dass wir in der Steiermark hier bereits vor einigen Jahren einen wichtigen Schritt gesetzt haben: Die Grundlagen der additiven Fertigung sind bereits Basis des Lehrberufs Mechatroniker. Damit schaffen wir eine solide Basis, um unsere Lehrlinge fit für die Anforderungen der modernen Industrie zu machen. Sie lernen nicht nur den Umgang mit der Technologie, sondern auch, wie man sie kreativ und effizient einsetzt – ein klarer Vorteil für die Fachkräfte und Unternehmen von morgen. Das ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche.“
Die additive Fertigung ist nicht nur eine technologische Revolution, sondern ein zentraler Bestandteil moderner Berufsausbildungen. Brunner betont dabei die Schlüsselrolle der praxisnahen Lehre „Das Spezialmodul „Additive Fertigung“ ist ein Meilenstein in der Ausbildung unserer Mechatronik-Lehrlinge und bereitet sie gezielt auf die Anforderungen der Industrie vor. Durch die praxisnahe Vermittlung von Fertigkeiten wie der Erstellung von komplexen Konstruktionen, der Bedienung moderner Maschinen und der Nachbearbeitung von Bauteilen werden sie fit für die Hightech-Produktion von morgen. Diese Kompetenzen machen unsere Fachkräfte nicht nur zu gefragten Experten, sondern sichern auch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe. Mit diesem Ausbildungsstandard setzen wir aber gleichzeitig ein klares Signal: Innovation beginnt bei der Ausbildung.“