Wissenschaftstag der TU Graz – Neue Welten in der Produktion

Am 27. September 2023 findet der dritte Wissenschaftstag der „TU Graz – Science for Future“ statt. Erfahren Sie, an welchen zukunftsweisenden Projekten die Wissenschafter:innen der TU Graz arbeiten, tauschen Sie sich mit ihnen aus und vernetzen Sie sich! Außerdem können Sie gemeinsam neue Welten der Produktion denken und entwickeln. Wir haben mit Dr. Franz Haas, Dekan der Fakultät für Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften der TU Graz, über die Veranstaltung gesprochen.

Der Wissenschaftstag der TU Graz steht dieses Jahr unter dem Motto „Neue Welten der Produktion“. Wie sehen Sie die „Fabrik der Zukunft“?

„Die Fabrik der Zukunft setzt voll auf nachhaltige Produktion für Produkte, die auf das Kreislaufdenken hin ausgelegt sind. Das diesbezüglich richtige Produktdesign und die korrekte Materialwahl sind dazu wichtige Voraussetzungen.

Zum zweiten wird sich der Trend zur Automatisierung schon allein aus dem Grund der aktuellen Nachwuchsprobleme an Fachkräften fortsetzen. Hat man bei Industrie 4.0 vor allem die Vernetzung der Produktionssysteme vorangetrieben, so ist jetzt mit Industrie 5.0 wieder verstärkt der Mensch in den Mittelpunkt gerückt.

Es geht auch um das richtige Maß an Automation und Robotik, weshalb Mensch-Roboter-Arbeitsplätze immer häufiger werden. Der Industrieroboter wird zum Partner. Die Arbeitssysteme sind auf Resilienz und Kosteneffizienz hin getrimmt.“

Welche konkreten Potentiale sehen Sie im Bereich der Produktion, wenn Sie an Klimaschutz denken?

„Zum einen ist es der bewusste Einsatz der Energie. Sehr viele Unternehmen setzen bereits auf Solarenergie, auch ich habe in meinem kleinem Familienunternehmen heuer Photovoltaik installiert und erzeuge Präzisionsteile mit grünem Strom. Zum anderen eröffnet die KI Möglichkeiten zur Prozessoptimierung aus hochfrequent via „Edge Computing“ erhobenen Produktionsdaten. Damit werden Energie und teure und umweltschädliche Betriebsstoffe (z.B. Kühlschmiermittel oder Öle) eingespart und der Produktionsausschuss minimiert. Qualität ist ein wesentlicher Hebel für den Klimaschutz.“

Warum ist die Thematik für AT Styria Mitglieder besonders relevant?

Das liegt an der speziellen Struktur der Mitgliedsbetriebe der AT Styria. Die Mitglieder sind fachlich in den drei Disziplinen Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau verhaftet, welche für die Umsetzung der Fabrik der Zukunft zentral notwendig sind. Viele KMUs sehen sich bei der Gestaltung der Produktion der Zukunft noch am Anfang. Hier kann die TU Graz mit Ihren Kompetenzen zu „Smart Production“ als kompetente Partnerin helfen. Einige Unternehmen der Plattform sind auch im Consulting tätig und können sich wichtige Infos für ihre Tätigkeit abholen.

Was erwartet die Teilnehmer*innen am Wissenschaftstag der TU Graz?

„Der Wissenschaftstag beginnt mit einer Keynote von Prof. Matthias Weigold von der TU Darmstadt, der unter anderem die erste Energieeffizienz-Forschungsfabrik in Europa mit seinem Institut betreut. Frau Dr. Merit Bodner spricht in ihrer Keynote über „Energiewandler der Zukunft“ und die Brennstoffzellentechnik. Am Nachmittag gibt es Vorträge zu drei Themensessions mit den Schwerpunkten „Digitalisierung“, „Biobasierte Produktion“ und „Klimaneutralität“.“